Sam , Alma und Gustl

Grünflügelaras u. Catalina Ara

(Ara chloroptera, Ara catalina)

 

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Sam...

Sam, unser männliche Grünflügelara ist 21 Jahre alt und stammt aus französisch-Guyana. Als ich ihn damals kaufte, hatte keiner ein schlechtes Gewissen einen Wildfang zu kaufen. Zumal ja die Cites Bescheinigung und der Ring auf einen absolut korrekten Kauf hinwies

Heute ist man schlauer: Ein Kauf eines gefährdeten Vogels als wie ein Ara als Wildfang ist absolut abzulehnen. Es gibt genügend gewissenhafte und vertrauenswürdige Züchter in Deutschland die ihren Nachwuchs in geeignete! Hände abgeben.

Sam's Vertrauensperson war Anita, meine Frau. Das mit völliger Hingabe und vollkommenem Vertrauen. Sam konnte auf den Rücken gedreht werden, verkroch sich unter die Decke unter der auch Anita lag. Das für Stunden. Die beiden waren also ein Herz und eine Seele. Allerdings forderte Sam immer mehr Anita's Aufmerksamkeit und schließlich reichten 8 Stunden Dauerbespaßung und Dauerbeschäftigung nicht mehr aus. Selbst wenn Anita die Haustür aufschloss merkte Sam sofort, dass Anita im Haus war und dann ging das Geschrei los bis Anita ihn dann wieder die Schmuseeinheiten angedeihen ließ die er einforderte

Sam war also alleine und unser Tierarzt, wahrscheinlich einer der besten Tierärzte (Spezialgebiet Papageien und das seit Jahrzehnten) riet uns sehr schnell eine Henne anzuschaffen.

Alma - Unser Neuzugang

Gesagt, getan? Na ja. Fast. Ein großes Problem war die Suche nach einer dunkelroten Arahenne. Ich habe um die 50 Telefonate, Emails und weiß Gott sonst noch was hinter mich bringen müssen, bis eine dunkelrote Arahenne zu finden war.

Nach über 20 Jahren in Alleinhaltung war es dann endlich soweit. Sam bekam sein Weibchen. Alma: Eine 6-jährige dunkelrote Arahenne bezog im Juni 2008 das "Territorium" von Sam. Sie wurde in Hamburg geboren und lebte bei einer Züchterin in Süddeutschland und später im Ruhrgebiet mit ihrem Bruder zusammen.

Die Annäherung

Der Käfig wurde zunächst für ca. 6 Wochen mit einem Trenngitter getrennt. Die beiden konnten sich zwar sehen aber keiner den anderen gefährlich nahe kommen. Anita, meine Frau hatte zum "Papageienzimmer" Zutrittsverbot. Und das über insgesamt fast 4 Monate. War ein hartes Los für meine Frau und wahrscheinlich auch in den Anfängen für Sam.

Nach ca. 8 Wochen entfernten wir dann das Trenngitter. Alles kam jetzt auf die hoffentlich vorhandene Zuneigung der beiden an. Die ersten Tage waren recht unspektakulär. Jeder verkroch sich ins hinterste Eck und bezog einen Stammplatz der ca. 50 cm auseinander vom anderen entfernt lag. Immer mit der Sorge, dass es dann doch nicht geht und der deutlich größere und kräftigere Sam unsere Alma recht stark attackieren würde.

Es dauerte weitere 4-6 Wochen bis die ersten Annäherungen zu sehen waren. Na ja. Da interpretiert man auch ne Menge rein, weil man ja auch die beiden am liebsten gestern schmusend im Käfig sehen will. Ganz ehrlich: Das war damals kein Vergleich zu heute.

Übrigens: Wir haben alles per Webcam beobachtet, damit wir die beiden nicht störten. Nur ich, also weder für Sam noch für Alma eine Bezugsperson, war 2mal am Tag im Zimmer um beide zu füttern, den Käfig sauber zu machen und die beiden zu baden.

"Ob das was wird mit den beiden?"

Mittlerweile waren einige Monate vergangen und viele Züchter waren sehr skeptisch was die Annäherung zwischen Alma und Sam betraf. Zweifel hatten wir auch. Und wie. Wie wird Alma auf Sam reagieren? Sie hat ja bereits mit mehreren Aras zusammengelebt. Aber mit Sam? Wie wird sich Sam verhalten? Wird er Anita, seine Bezugsperson zumindest ansatzweise vergessen können und in Alma seine Partnerin finden? Fragen über Fragen zu denen wir auch keine Antwort hatten.

Mittlerweile sind 7 Monate vergangen. Alma und Sam sind ein Herz und eine Seele. Stundenlange gegenseitige Gefiederpflege. Sam füttert Alma bis der Kropf auch restlos leer ist. Seit ca. 4 Wochen haben wir den beiden eine Nisthöhle beigestellt. Sam kannte diese schon. Alma aber noch nicht. Sam baut immer wieder an der Höhle und gurrt wenn er drin sitzt. Alma macht die ersten Versuche mal in die Höhle zu schauen und mit nem langen Hals Sam beim Nestbau zu beobachten. Wenn Sam dann Alma im Eingang der Nisthöhle sieht, werden die "Komm doch zu mir..." Laute immer intensiver. Einfach herrlich.

Seitdem Alma und Sam nun beisammen sind ist Sam nicht wieder zu erkennen. Keine Schreiattacken mehr. Viel ausgeglichener und vor allen Dingen viel mutiger ist er geworden. Er erkundet als erster neu eingesetztes Spielzeug und neue Sitzhölzer. War früher undenkbar. Alma beobachtet ihn dabei und beide "unterhalten" sich sehr angeregt über die neuen Errungenschaften in ihrem Reich.

Dass mit der Unterhaltung ist ein absolutes Phänomen. Gerade morgens hören die beiden nicht auf sich zu unterhalten. Manchmal stundenlang und das bei intensivem Kuscheln und Gefiederpflege. Ein herzzerreißendes Bild.

Februar 2009

Wir haben nun die beiden intensiv weiter unter Beobachtung. Was sich herausstellt ist die Tatsache, dass die nun vor einem Eingang postierte Nisthöhle von Sam immer häufiger aufgesucht wird. Alma beginnt seit ca. 2 Wochen ebenfalls, leider noch von außen an der Nisthöhle zu bauen. Sam also von innen, Alma von außen.

Wir hoffen nun, dass sich in den nächsten Wochen gemeinsame Minuten in der Nisthöhle einstellen werden. Ebenfalls ist die Futteraufnahme im Moment recht hoch und angestiegen. Wir werden sehen. Soweit wir das beobachten können, ist auch die gemeinsame Gefiederpflege und die Dauer der Zutraulichkeiten extrem angestiegen. Keiner kann im Moment wohl ohne den Anderen. Klingt also alles sehr vielversprechend.

Jetzt dauert es nicht mehr lang...

Nur noch 5 Wochen, dann können Sam und Alma endlich in ihr neues Zuhause. Lang hat's gedauert. Von August 2008 bis Mai 2009. War ein langer und recht harter Winter in dem ich da in der Voliere nichts tun konnte - außer auf den Frühling zu warten. Den haben wir jetzt und es geht nun recht flott voran. Die Elektrik fehlt noch und die Sitzhölzer und Futternäpfe müssen noch rein. Also recht überschaubar was da noch zu tun ist.

Die beiden verstehen sich immer noch prächtig und die Nisthöhle ist Sam's größtes Vergnügen derzeit. "Bloß nicht weg nehmen", dann jammert er richtig. Alma betrachtet Sam's Aktivitäten eher von der Distanz. Ab und zu knabbert sie von außen an der Nisthöhle - Anstalten mal reinzugehen sind jedoch zur Zeit keine da. Na ja. Warten wir's mal ab. Vielleicht ist's eines Tages soweit. Wenn nicht in der Wohnung dann vielleicht in der Voliere.

Neues zu beobachten gibt's natürlich auch. Der Kontakt der beiden ist noch intensiver geworden. Wenn sie auf dem Sitzholz sitzen, sitzen sie immer nebeneinander - so, dass sie sich immer berühren. Also ständiger Körperkontakt, ohne dass es einem der beiden zu viel wird. Wenn ja, geht eben einer auf sein Lieblingsholz und bleibt da auch so für 30 Minuten bis einer Stunde sitzen. Spätestens nach einer Stunde hocken die beiden wieder zusammen und kuscheln, putzen und füttern sich gegenseitig was das Zeug hält. Selbst nachts wird jetzt auf einem Sitzholz geschlafen. Das ist seit ungefähr 3 Wochen zu beobachten.

Es ist vollbracht...

Seit Juni 2009 sind Sam und Alma nun umgezogen. Was soll ich sagen? Der Umzug war recht unproblematisch obwohl das Wetter alles andere als gut war. Der 06.06.2009 war recht kalt mit knapp 10 °C.

Mittlerweile sind gute 2,5 Monate vergangen. Die Innen- und Außenvoliere wird je nach Gusto von den beiden aufgesucht. Ist's zu warm gehen sie in die Innenvoliere, ist's draußen sonnig und angenehm sind sie in der Außenvoliere. Anfänglich hatten die beiden keinen besonderen Appetit. Die Futteraufnahme war mehr als schlecht. Nach 3 Tagen gewöhnten sie sich aber wohl langsam an ihr neues Reich und von dem Moment an war das kleine Problem auch beseitigt.

In der Innenvoliere haben wir uns richtig Mühe gegeben. Nicht nur Spielzeugtechnisch. Die gefliesten Wände wurden entsprechend mit Wandmotiven - natürlich in Grün - beklebt und die Äste die wir verwendeten waren alle so angebracht, dass jeder Bereich neu zu erkunden ist. Seit einiger Zeit haben wir nun auch Spielzeug in der Innenvoliere welches mit Leckereien bestückt die beiden fordern sollen. Dazu sind einige Kläppchen aufzuschieben oder einfach aufzuklappen. Die beiden sind damit nahezu stundenlang beschäftigt. Haben sie jedoch herausgefunden wie es geht, geht's auch mit der Futterentnahme recht schnell. Wir haben auch nach ca. 3 Monaten - und dies wollen wir in dem Quartalsrythmus auch so beibehalten - die Innenvoliere wieder umgestellt. Die Vögel brauchen ca. 1-2 Tage und danach ist auch diese "Umgewöhnungsphase" wieder vorbei. Dies fördert auch sicherlich die Vögel. In der Natur halten sie sich ja auch nicht monatelang auf einem! Baum auf.

Alles in Allem also ein absolutes schönes Gefühl die beiden zu sehen - ob innen oder außen.

Der Winter naht...

So langsam wird's immer kälter bei uns und die ersten Minusgrade hatten wir auch schon. Es wird echt spannend wie gut meine Heizung im Innenteil funktioniert. Zur Zeit ist eine Temperatur von ca. 16 ° C in der Voliere.

Vor einigen Tagen waren es bei uns mal 3 ° C bis 4 ° C. Sam und Alma wollten aber unbedingt raus. Also waren die beiden auch draußen. Etwas frisch, so wie es aussah aber sie haben es immerhin 4 Stunden draußen ausgehalten. Danach war wärmen vor der Heizung im Innenteil angesagt.

Sam absolviert die ersten Flugübungen. Das lässt auf das nächste Frühjahr und den Sommer hoffen. Vielleicht "fliegt" er ja ein wenig im Außenteil herum. Wir werden es sehen. Alma genießt jede freie Minute draußen. Egal wie kalt oder warm es auch ist. Sie ist die Erste die draußen ist.

Die Tage werden nun kürzer. Das merkt man auch bei den beiden ganz deutlich. Verregnete Tage werden genutzt um stundenlang das Gefieder oder das Gefieder des anderen zu putzen. Dann wird wieder gedöst und nach dem Mittag wird wieder aktiv mit dem Spielzeug gearbeitet.

Weihnachten 2009

Es ist Weihnachten 2009. Die letzten Tage und Wochen waren bitterkalt und unsere Heizung in der Innenvoliere brachte es lediglich auf 9 ° C. Für die beiden zu kalt. Also musste ne Zusatzheizung her. Die bekamen wir auch noch passend vor Weihnachten und bauten diese auch gleich ein. Ne Elektroheizung mit 800 Watt als Zusatzheizung für 12 m² Fläche sollte reichen, so der Lieferant. Ebenfalls bauten wir noch einen Funkthermometer ein welcher die Heizung steuert.

Nachdem alles eingebaut war, war es auch mit der Temperatur vollkommen ok. Die Vögel haben nun ca. 15 ° C im Innenteil und das auch bei Minusgraden.

Das war ganz schön knapp.

Der "Sommer" 2010

Nun ist's fast ein halbes Jahr her, wo ich hier Neuigkeiten eingetragen hatte. Mittlerweile ist September 2010. Was gibt's Neues? Sam und Alma verstehen sich weiterhin prächtig. Alma ist richtig zutraulich geworden und selbst eine "Gefiederpflege" für mich und meine Haare gab's Letztens. Sie genießen bzw. genossen jede freie Minute im Sommer. Seit einiger Zeit ist aber quasi Herbst und das Wetter ist alles andere als dass was man im August erwarten kann. Dennoch: Sam und Alma gehen immer mal wieder raus und Alma lässt sich sogar nass regnen.

Das Licht haben wir mittlerweile komplett ausgetauscht. Mit einer Arcadia Bird Lamp im Leuchtstoffröhrenformat und entsprechender Technik via Dimmer und elektronischem Vorschaltgerät gibt's nun kein flackern mehr und das Licht ist superklasse und natürlich.

Nachwuchsmäßig lief heuer nix. Die Nisthöhle wird aber jetzt nochmal höher angebracht, so dass Alma keine beschwerlichen Kletteraktionen vollführen muss. Schauen wir mal wie es nächstes Jahr dann wird.

Alma selbst hat immer noch keine Flugfedern auf ihrer rechten Seite bekommen. Ich schätze, dass beim Federziehen was schiefgegangen ist. Tierarztbesuch ist alsbald angesagt um das Problem mit dem Arzt mal zu besprechen. Wir werden sehen.

August 2011

Die Zeit der "Hundstage" ist nun auch vorüber. Sam und Alma waren während der Mittagszeit draußen nicht zu sehen. Auch für die beiden wohl ein wenig zu warm. In den Abendstunden genossen die zwei aber die frische Luft und saßen bis zur Dämmerung draußen.

Leider war es heuer wieder nix mit Nachwuchs. Schade eigentlich. Wären bestimmt hübsche Babies :-) Nun ja. Erzwingen kann man es eh nicht und die Natur wird's schon richten wenn es denn soweit sein sollte. Auch diesen Herbst werden wir wieder die Nisthöhle umstellen. Unser Tierarzt gab uns auch ein paar weitere Tipps. Also im Herbst was Neues bauen und auf das nächste Frühjahr hoffen. In einigen Wochen werden wir die Außenvoliere komplett umbauen. Alles freischwebend und ohne irgendwelche Stützen auf den Boden. Naturäste sind reichlich vorhanden und jetzt müssen wir nur noch Edelstahlseile und Edelstahlketten besorgen um die Äste auch vernünftig anbringen zu können.

November 2011

Wir haben uns ein wenig umentschieden und werden die Außenvoliere erst im Frühjahr umbauen. Die Zeit in der die Vögel permanent draußen waren ist eh vorbei. Ab und zu sind sie noch, gerade am Nachmittag draußen aber spätesten um 17 h wirds einfach zu kalt und sie gehen dann rein. Die Zusatzheizung ist auch schon wieder im Einsatz. Unseren Stromlieferanten freut's :-(

Für die kommende Brutsaison haben wir uns schon mal in Sachen Handaufzucht und wenn's ganz schlimm läuft auch Kunstbrut kundig gemacht. Die dazu erforderliche Technik ist echt recht teuer aber was sein muss sein. Ein gutes Brutgerät kostet so um die 1100 € und eine Aufzuchtbox etwa so um die 800 €. Nur mal für alle diejenigen die jetzt erst, genau wie wir mit der Aufzucht beginnen wollen. Ach so: Ein gutes Buch ist, wie könnte es anders sein von Dr. Matthias Reinschmidt erschienen. Kann ich allen Nicht-Profis so wie wir nur ans Herz legen.

Die ISBN Nummer lautet: 3-9805291-6-9.

Jetzt fängt die wohl langweiligste Zeit für die Vögel an. Innenvoliere. Drum, ganz wichtig: Für Beschäftigung sorgen. Für die nächsten 5 Monate wirds wohl nix mehr mit großen Außenspaziergängen. Aber auch diesen Winter werden wir irgendwie herumbekommen.

2012

Das Jahr 2012 ist eigentlich gut angefangen. Die Tage waren recht kalt und Sam und Alma gingen nur ganz selten an die frische Luft. Alles schaute nach einem ganz normalen Ablauf aus. Sam und Alma warteten auf den Frühling und auf wärmere Tage.

Anfang Februar wurde Sam krank. Er saß nur noch, viel schlafend fast auf einer Stelle und nur Alma konnte ihn bewegen etwas aktiver zu werden. Also: Ab zum Tierarzt. Die normalen Jahresuntersuchungen machen. Eine Laparoskopie wäre angestanden, aber da Sam erst einige Tage vor dem Arztbesuch wieder eine steigende Tendenz aufwies, wollten wir diese Tendenz nicht unterbrechen. Die Laparoskopie sollte also später stattfinden.

Ende Februar kamen dann die Laborergebnisse der Hämatologie und der Mikrobiologie. Die Befunde sahen leider nicht gut aus. Die Zahl der Leukozyten war viel zu hoch. 71000 statt normalerweise so um die 15000. Es lag also eine Infektion vor. Ende Februar machten wir dann einen Termin zur Laparoskopie. Die Leber und die Nieren sahen, wieder mal nicht so gut aus aber das kannten wir ja schon, da Sam chronisch krank war und die beiden Organe betroffen waren. Gott sei Dank wurden keine Granulome festgestellt, also Verkapselungen von Pilzherden.

Trotzdem nahm Sam an Gewicht deutlich ab. Wir versuchten dann den Booster (Palmenöl - das sind die orangefarbenen Palmenfette der Palmennüsse die die Hyazinth-Aras mit Vorliebe fressen), Bananen und alles was er gerne mochte ihm zu geben. Sam war während dessen gesundheitlich sehr schwankend. Mal ging es ihm besser, dann wieder total schlecht.

Anfang März war er sehr schwach. Er fiel des Öfteren von der Sitzstange, sodass wir ihn dann in eine Transportbox setzen mussten. In der Box erholte er sich in 2 Tagen dann wieder so sehr, dass er wieder auf die Sitzstange konnte und auch sein Allgemeinbefinden wieder deutlich besser wurde. Sein Appetit war wieder zurückgekommen und auch die "Schmuseeinheiten" für Alma waren wieder des Öfteren zu beobachten.

Ab Mittwoch, den 21.03.2012 kam aber ein so deutlicher Einbruch, dass wir ihn von da an nur noch in der Transportbox unterbringen konnten. Es schien so, als hätten die Nieren und die Leber nun nahezu ihre Funktion eingestellt. Am darauffolgenden Sonntag rief ich unseren Tierarzt dann auf dem Handy an. Der Zustand hatte sich von Mittwoch an enorm verschlechtert. Sein Augenlicht schien Sam nahezu verloren zu haben und er hatte selbst in der Transportbox bald keine Kraft mehr sich auf den Beinen zu halten. Er lehnte sich gegen die Wand der Box um nicht umzufallen. Seine Schreie waren eher ein Wehklagen und ein Ausloten der Räumlichkeiten als alles andere.

Wir haben uns damit abgefunden Sam bald zu verlieren. Am Montag den 26.03 rief dann unser Tierarzt zurück. Wir besprachen Sams Situation und kamen zu dem Schluss ihn von seinem Leiden zu erlösen. Nachdem der Termin feststand wussten wir nun, dass wir mit unserem Sam nur noch wenige Stunden Zeit hatten und verabschiedeten uns von ihm.

Sam starb am 26.03.2012 um 16.50 h. Mit ihm verbrachte ich 25 Jahre meines Lebens. Mehr als die Hälfte meines Lebens. Wir werden Sam immer in guter Erinnerung behalten und ihn nie vergessen.

Was passiert nun mit unserer Alma?

Die Woche vom 26.03 bis heute den 01.04.2012 verlief nicht so gut. Nicht nur, dass wir immer noch um unseren Sam trauern sondern gleichzeitig müssen wir uns um Alma Gedanken machen. So schnell wie möglich braucht Alma einen Partner. Alma war ihr ganzes Leben noch nie alleine. Also Inserate lesen und Kontakte anrufen. Als Erstes Frau Mundt in Bochum anrufen. Da hatten wir vor 4 Jahren unsere Alma gekauft. Leider sind nur Gelbbrustarahähne im zuchtreifen Zustand vorhanden. Wenn es aber nicht anders geht, wird's eben ein Gelbbrustara. Hauptsache Alma und unser Neuzugang gehen es gut.

Wir versuchen jetzt weiterhin einen dunkelroten Arahahn zu bekommen. Das ist natürlich schwierig. Wer gibt schon einen zuchtreifen Arahahn her. Heute, am 01.04 haben wir nun einen Termin bei einem Züchter der einen 8 Jahre alten dunkelroten Arahahn hat. Wenn die Papiere und der Gesundheitszustand passen und alle Dokumente vorliegen, hätten wir unglaubliches Glück und Alma hätte in kurzer Zeit wieder einen Partner. Vorausgesetzt, dass die beiden sich auch mögen. Also steht wieder eine Eheanbahnung an. Wochen des Wartens und des Hoffens stehen uns bevor.

Alma schreit immer öfter. Ein Zeichen, dass es höchste Eisenbahn wird und ein Hahn her muss. Sie ist so zahm geworden - alles nicht das was wir wollten und perspektivisch natürlich gefährlich. Zu sehr an Menschen gewöhnen heißt auch sich immer mehr von einem Artgenossen entfernen.

Pablo

Nun hatten wir einen dunkelroten Arahahn. Pablo hieß er lt. Cites Bescheinigung. Danach hat man ihn Kairo getauft. Wir nannten ihn aber Pablo. Zwar nicht 8 sondern 18 Jahre alt aber zuchtreif. Am Karsamstag, 07.04.2012 holten wir ihn ab. Erst mal Quarantäne. Wir wissen ja nicht was er hatte. Es gab keinerlei Zertifikate und Laborbefunde. Nach näherem Hinschauen stellte sich auch heraus, dass der geschlossene Ring ein offener Ring war. Nun ja. Herkunftsnachweis hatten wir ja und ich hab dann direkt den Vorbesitzer angerufen. Der sagte mir, dass Anfang März der Tierarzt da war und alle Vögel untersucht hatte. Die Befunde gab's aber nicht. Also musste ich annehmen, dass kein Tierarzt den Vogel untersucht hatte. Meine Vermutung war nicht unbegründet, wie sich später auch rausstellte. Am darauffolgenden Mittwoch hatten wir eh einen Termin bei unserem Tierarzt zur Ankaufsuntersuchung.

Über Ostern verhielt sich der Vogel vollkommen stressig. So was Hektisches hab ich selten gesehen. Von der Futteraufnahme bis zum allgemeinen Verhalten - Nur Stress. Klar, neue Umgebung, aber Ruhephasen hatte der Vogel nur wenn er schlief. Echt schlimm. Bislang bekam der Vogel Keimfuter. Ach Gott. Nix für mich. Er bekam das extrudierte Harrison Pelletfutter. Ich weiß: Alles sehr umstritten, aber bevor ich ihm die Keimschleuder schlechthin verpasse und ich noch nicht mal weiß ob er gesund ist - dann lieber Pellets. Pablo war am zweiten Tag schon handzahm und war also an Menschenhände mehr als gewöhnt, was eine Eheanbahnung nicht grade leichter macht.

Nun war Mittwoch nach Ostern und auf zum Tierarzt. Allgemeine Sichtung des Vogels. Eine Feder hat er verloren. Ach Gott. Stressbeißer. Die Feder war in der Mitte zweimal federlos. Wenn es das nur gewesen wäre. Ab in die Vollnarkose und nochmal sichten. Jetzt wurde es schlimmer. Unser Neuzugang war ein Rupfer. Unter den Flügeln keine Feder mehr. Dann die Laparoskopie und da kam das Elend dann zu Tage. Luftsäcke entzündet, Leber vergrößert und die Kanten der Leber rund, die Nebennieren waren schon aktiv und das Schlimmste: Granulome. Der Vogel war also alles andere als gesund. Die Mikrobiologie und die Hämatologie haben wir gar nicht erst machen lassen. Ein kranker Vogel. Mindestens so krank wie unser Sam, der noch nicht einmal Granulome hatte. Seine Lebenserwartung ist damit erheblich gesunken. Schade für den Kerl.

Exkurs: Was sind überhaupt Granulome? Unter Granulome versteht man den Sammelbegriff für knötchenförmige Gewebeneubildungen, welche Entzündungszellen (z.B. Lymphozyten) aufweisen. Granulome entstehen meist als Reaktion auf eine chronische Entzündung. Die Therapieform ist ziemlich eingeschränkt und recht kostspielig. Über eine Lasertherapie, die nicht nur recht lange dauert sondern auch keine 100%ige Gewähr für die Entfernung aller Granulome hat, werden die Knoten gelasert und so entfernt. Nicht jeder Tierarzt kann so was. Die Anatomie des Papagei ist aber recht komplex und so kann man jeden Winkel des Vogels eh nicht erwischen.Die Therapieform ist ziemlich eingeschränkt und recht kostspielig. Über eine Lasertherapie, die nicht nur recht lange dauert sondern auch keine 100%ige Gewähr für die Entfernung aller Granulome hat, werden die Knoten gelasert und so entfernt. Nicht jeder Tierarzt kann so was. Die Anatomie des Papagei ist aber recht komplex und so kann man jeden Winkel des Vogels eh nicht erwischen.

Wir haben dann das tierärztliche Gutachten erhalten und haben am gleichen Tag den Verkäufer noch angerufen. Den Vogel hatten wir ja mit einem Kaufvertrag gekauft, in dem das Rücktrittsrecht bei einem kranken Vogel und einem schlechten tierärztlichen Gutachten ausgemacht war. Der Verkäufer nahm den Vogel auch anstandslos zurück.

Nun hatten wir wieder keinen Hahn und wir waren schon recht traurig darüber Pablo kein schönes Zuhause bieten zu können. Wie es Pablo jetzt geht und wo er schlussendlich untergekommen ist wissen wir leider nicht. Schade. War ein liebes Kerlchen...

Gustl - Unser zweiter Versuch

Nun hatten wir wieder keinen Hahn für Alma aber ich rief dann am gleichen Tag noch Frau Mundt in Bochum an. Das Angebot stand noch und wir hatten für den 21.04.2012 einen Termin ausgemacht. Gelbbrustarahähne wären da und einige Hybridenhähne hätte sie auch noch. Nee, nee. Keine Hybriden. Ist eh schon sehr traurig, dass wir zur Arterhaltung der dunkelroten nix beitragen können. So dachten wir.

Am 21.04.2012 bin ich also nach Bochum gefahren. Anita musste arbeiten und konnte nicht mitkommen. Also wen nehmen wir da jetzt? Wer passt charakterlich am besten zu Alma? Eine Mitarbeiterin von Frau Mundt ging mit mir in die große Voliere und mit Leckerlies bewaffnet suchte ich mir dann einen Vogel aus. Unser Tierarzt war im ersten Stock und wartete auf den Vogel um die Laparoskopie zu machen. Die Organe waren top. So was Gesundes - sieht man echt selten. Das Geschlecht...Moment: Ach Gott - Eine Henne. Den Vogel wieder zurück in die Voliere und dann meinte mein Tierarzt, dass er einen Hybridenhahn für uns im Auge hätte. Erst war ich gar nicht angetan. Wie gesagt: Arterhaltung ist dann nix mehr, aber als ich den Hahn dann sah war's auch gleich schon passiert. Ein Ara Catalina, also eine Mischung aus Gelbbrustara und Hellroter Ara und am 31.05.2009 geschlüpft. Ein junger Hahn also noch der noch nicht ganz geschlechtsreif ist. Macht aber nix. Alma wird das schon packen. So schöne Farben hat er. Echt Wahnsinn. Unser Neuzugang mit Namen Gustl sollte es also sein. Untersuchungen waren nicht mehr erforderlich. Laparoskopie und alle Zertifikate sind erst vor drei Wochen ausgestellt und gemacht worden. Perfekt. Den nehme ich mit.

So. Nun ab auf die Autobahn und Richtung Heimat. Nach über 6 Stunden kam ich dann endlich an. Der Vogel fertig und kaputt und der Fahrer auch. Das Schöne war: Wir konnten Gustl gleich zu Alma in den Käfig setzen. So sitzt er jetzt sei dem 21.04.2012 bei Alma in einem Käfig im Haus. Die beiden Käfige sind mit einem Trenngitter versehen, so dass es da keinen Stress gibt. Gustl ist eine Naturbrut und eine Naturaufzucht. Man kann sich vorstellen wie er auf Menschhände reagiert. Drum haben wir den Raum auch hermetisch zum Wohnzimmer abgehangen. Wir sind nur "Futter- und Wasserlieferanten" und die "Reinigungskräfte".

Gustl und Alma geht's soweit ganz gut. Klar. Sie gewöhnen sich derzeit aneinander und "Liebe auf den ersten Blick" war es wohl auch nur bei unserer Alma. Gustl ist noch etwas scheu, was sich aber nahezu stündlich verbessert. Sie schlafen quasi nebeneinander ein und auch tagsüber kommen sie sich schon näher. Geschnäbelt sollen sie auch schon haben, sagt meine Frau. Klar. Wir hoffen, und mit uns unsere Nachbarn, Arbeitskollegen und Freunde. Wäre sehr schade wenn wir Gustl wieder umtauschen müssten. Das macht übrigens ein guter Züchter von Haus aus. Wenn die Eheanbahnung nicht klappt kommt ein anderer Hahn im Tausch. Aktuell sieht es heute, nach fast einer Woche deutlich entspannter aus und wir werden in der ersten Maiwoche das Trenngitter entfernen. Aggressionen? Derzeit Fehlanzeige. Sie sind recht vorsichtig im Umgang mit einander - auch wenn das Trenngitter noch etwas schützend wirkt.

Und die dunkelroten?

Nennen wir es mal Projekt und geben dem Ganzen mal recht viel Budget auf den Weg und plant die Erreichung des Projektziels so in 2 bis 4 Jahren. Wenn diese Annahmen vorliegen haben wir mit dem 21.04.2012 den Projektstart für die Unterbringung und Zucht eines dunkelroten Arapärchens. Dabei müssen noch ne Menge Steine und Hürden aus dem Weg geräumt werden. Zum Einen - die Unterbringung. Alles nicht so toll und der Idealzustand sähe so aus, dass man noch eine zweite Voliere baut. Innen- und Außenvoliere versteht sich. Das würden wir sogar machen. Allerdings klappt's mit der Fläche nicht. Aber da ist auch noch ein Fünkchen Hoffnung. Eventuell kaufen wir ein kleines Grundstückchen von dem 30.000 m² großen Grundstück unserer Nachbarn dazu. Klingt erst mal einfach - ist es aber nicht. Mal schauen wie die reagieren. Zumal: Das Haus ist ja gemietet und nicht gekauft. Jetzt kaufen wir das Grundstück und nachher müssen wir ausziehen. Eventuell können wir es auch pachten. Mal schauen ob wir da zueinander finden können.

Dann die Vögel. Auch nicht einfach, weil teuer. Untersuchte und gesunde Vögel mit allen relevanten Zertifikaten die auch noch zuchtreif sind gibt es so ohne Weiteres nicht. Da hat mir Frau Mundt aber schon ihre Hilfe angeboten. Das werden wir schon hinbekommen, meinte sie.

Dann, wenn die Unterbringung für den Frühling und Sommer geregelt ist, geht's natürlich auch um die Unterbringung für den Herbst und unseren langen Winter. Das könnte man im Haus machen. Wir haben dort einen Raum den wir quasi nur zur Hälfte nutzen. Wäre unser Esszimmer. Die andere Hälfte, ca. 10 m² könnten wir dem Pärchen dann "abtreten". Den Raum dann Papageiensicher machen und Gitter davor - Fertig. Wenn es dann wärmer wird, können sie zu den anderen beiden in die Außenvoliere und den beheizten Innenteil. Na ja...Wie gesagt: Ist mal ein Projekt und mal schauen ob es was wird.

Gustl und Alma - Juni 2012

Gustl und Alma sind jetzt ca. 5 Wochen ohne Trenngitter. Was gibt es Neues? Gustl füttert Alma ca. 2-3 mal am Tag. Das sieht schon sehr vertraut aus, auch wenn danach jeder wieder seines Weges geht. Gefressen wird parallel aus einem Napf - ohne Stress. Kein Gehacke und kein Gezeter. Was will man mehr. Geschnäbelt wird auch, wenn auch eher selten.

Gemeinsame Gefiederpflege? Na ja. Das klappt noch nicht. Das ist natürlich schade, aber sie kennen sich ja auch erst einige Wochen. Nur zur Erinnerung: Bei Sam und Alma hat das mehrere Monate gedauert. Nun wollen wir natürlich die beiden so schnell wie möglich in die "Freiheit" entlassen, sprich in die Innen- und Aussenvoliere, aber zu früh ist auch nicht gut. Das Wetter wäre ideal. Nicht zu heiß und Wechsel zwischen Wind, Sonne und Regen. Eigentlich ideal, aber es wäre jetzt noch zu früh. Wir werden jetzt noch mal 1-2 Wochen abwarten und uns dann entscheiden ob wir sie dann umsiedeln.

Gustl selbst ist ein sehr unterhaltsamer Vogel. Die Töne die er von sich gibt sind enorm. Er kann zwar auch Schreien wie ein echter Ara aber zwischendurch sind auch sogar Worte wie "Hallo" zu hören. Spricht er? Na ja, wir meinen schon aber das ist ja auch nicht so wichtig.

Man merkt ihm aber die Herkunft seiner Eltern an. Der hellrote Ara (ob es der Hahn oder die Henne war wissen wir nicht) kommt immer wieder charakterlich mit kleinen Aggressionsschüben und Hinterhältigkeit durch. Nicht immer angenehm für Alma.

Der Winter 2012 kommt

Gustl und Alma sind nun jetzt in der Innenvoliere. Leider. Das Wetter wird nun immer schlechter und den ersten Schnee hatten wir auch schon. Die beiden tauschen nun doch in regelmäßigen Abständen Zärtlichkeiten aus. Wir waren uns nicht sicher, ob das auch intensiver wird oder nicht. Die beiden schnäbeln recht häufig und beide füttern sich gegenseitig. Die Nisthöhle wird auch schon etwas erkundet und angeknabbert.

Mal schauen wie es nächstes Jahr im Frühjahr so wird. Gustl wird ja im Mai dann 4 Jahre alt und dann sollte auch so langsam die Geschlechtsreife eintreten. Wenn es nach Alma gehen würde - aber dazu gehören ja bekanntlich zwei.

Zwei Bambusbäume haben wir in die Voliere gestellt. Das war ein großes Ereignis für die beiden. Die obersten Zweige sind schon abgebissen aber dafür war es ja auch gedacht. Jetzt hoffen wir mal, dass noch der ein oder andere Tag mit Föhn kommt und die beiden noch mal raus können.

Der Winter dauert dieses Jahr nun echt lang. Mittlerweile ist es März und der Schnee ist immer noch da. Wir hoffen nun, dass die Temperaturen bald steigen damit die beiden endlich wieder raus können. Gustl ist doch ein kleiner Hektiker. Dies sieht man deutlich, wenn die Mittagsruhe vorbei ist und Alma ebenfalls aus der Ruhephase aktiver wird. Er attackiert Alma, aber die lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Die passen dennoch recht gut zusammen und Alma bildet dabei den Ruhepol.

In den letzten Tagen wird die Nisthöhle nun öfter von Gustl angeknabbert. Gustl verbringt jeweils nahezu eine Stunde mit der Vergrößerung der Öffnung. Eigentlich würde er schon reinpassen. Alma jedoch noch nicht ganz. Zur Hälfte war Gustl schon in der Nisthöhle aber der letzte Schritt fehlt noch.

Die Tage werden nun länger und Alma übernachtet ab und zu auch mal vor dem Fenster. Für Gustl undenkbar. Er hat ja seinen! Schlafplatz und der ist nun mal unter der Wärmelampe. Er besucht zwar Alma wenn das Licht immer schwächer wird und versucht sie dabei wieder zum Schlafplatz zu locken aber meistens gelingt ihm das nicht. Beide schlafen also getrennt voneinander. Am anderen Morgen dann ist das ein großes Hallo. Als hätten die beiden sich Ewigkeiten nicht gesehen. Da wird sich erst einmal heftig begrüßt und dann gegenseitig das Gefieder geputzt.

April 2013 - Der Frühling ist da

Seit einigen Tagen ist der Frühling endlich da. Die Temperaturen sind über 20° C angestiegen und endlich, nach über 5 Monaten sind ausgedehnte Spaziergänge und Flugübungen an der frischen Luft möglich. Die beiden genießen die milden Temperaturen und abends bleiben sie solange draußen wie es eben geht.

Nun kommt die Zeit der Erwartung und Hoffnung auf Nachwuchs. Wird es heuer was mit den zweien? Nun ja. Wir glauben eher, dass es erst im nächsten Jahr losgeht. Etwas zu früh für unseren Gustl der ja erst heuer vier Jahre alt wird. Aber der Frühling ist ja gerade erst ein paar Tage alt und wir warten mal ab was passiert.

Wir wollen auf jeden Fall so spät wie möglich in die Aufzucht eingreifen, wenn überhaupt. Unsere Hoffnung ist, dass Alma und Gustl gute Eltern sind und das sie die Brut und die Aufzucht selber hinbekommen. Wenn es gar nicht geht müssen wir es halt übernehmen aber das soll eben erst im Ernstfall passieren. Die Innenvoliere bekommt dann quasi einen Menschenschutz da die beiden während der Brut und Aufzucht nicht wiederzuerkennen sind. Die Aggressivität steigt überproportional an und es wird alles angegriffen was sich der Nisthöhle nähert.

Derzeit gehen wir einfach in die Voliere, versorgen die Vögel, reinigen die Voliere und beschäftigen uns mit den beiden.

Der Frühling kommt - 2014

Der Frühling kommt und unsere beiden sind voller Tatendrand. Ja, genau. Die beiden sind nun brutlustig und seit dem 17.02 besuchen die zwei nun endlich ihre Nisthöhle. Gustl beginnt ab 7.30 h mit dem Nestbau. Der Schredderbetrieb ist wahnsinnig groß. Alma besucht ihn immer öfter in der Höhle und das Ergebnis könnt ihr auf der Startseite im Video beobachten. Gott sei Dank haben wir ne Kamera in der Nisthöhle. Wir hätten ansonsten sooo viel verpasst. Alle Anzeichen sprechen für Nachwuchs. Alma geht auch mal alleine in die Nisthöhle und Gustl bewacht sie dabei. Auch die Geräusche die Gustl dabei von sich gibt sind herzzerreißend, dabei ist er auch viel liebevoller im Umgang mit Alma geworden. Sie hat jetzt die Oberhand und darf alles, was früher nicht so einfach von Gustl toleriert wurde.

Wir hoffen nun auf Nachwuchs in den nächsten Wochen. Das sogenannte Treten hat wohl noch nicht stattgefunden, aber wir sehen ja auch nicht alles. Arbeiten müssen wir halt auch noch.

Wenn wir die Voliere betreten wird das zwar (noch) toleriert aber mit viel Argwohn beobachtet. Die beiden entwickeln sich dann nahezu zu kompletten runden Federkugeln. Wir werden nun am Wochenende das Betreten der Voliere unterbinden und eine Tür der ehemaligen Innenvoliere vor der Eingangstür einbauen. Dort sind die Futter- und Wassernäpfe in einem Futterkarussell untergebracht. Also nur noch zum Saubermachen müssen wir dann noch rein.

Gefressen wird auch mehr. Dabei gibt's Gemüse (rote Paprika, Gurke, Tomate), Obst und natürlich das "normale" Harrison Futter. Die Mengen sind seit dem 17.02 mehr geworden und Gustl füttert Alma in der Nisthöhle wann immer es geht.

Herbst 2014

Leider ist's heuer nix geworden mit dem Nachwuchs unseren doch noch recht jungen Gustl. Es sah erst alles danach aus. Gustl braucht aber wohl noch 1 Jahr. Na ja. Man kann es halt nicht erzwingen. Die Nisthöhle ist mittlerweile aus der Innenvoliere wieder ausgebaut. Es soll ja nächstes Jahr wieder ein großes Hallo werden wenn der Nistkasten wieder "eingebaut" wird.

Der Tierarzt war mittlerweile auch bei uns. Der erste Hausbesuch. Ist zwar ein wenig teurer aber dafür bedeutend weniger Stress für die Beiden. Das werden wir nun immer so machen.

Ansonsten beginnt nun die Zeit der Innenvoliere. Diese haben wir umdekoriert, damit sie sich wieder neu orientieren müssen. In der Natur sitzen sie ja auch nicht jahrelang auf dem gleichen Ast. Ganz beliebt ist eine Hängematte und natürlich Spielzeug ohne Ende. Die Temperaturen sind noch ok sodass sie auch noch hin und wieder rausgehen. Die Klappe ist noch offen. Die Temperatur werden wir heuer auch Zug um Zug weiter drosseln. So um die 6 ° C sind völlig ausreichend. So gehen sie auch im Winter bei Schnee und einigermaßen passablen Temperaturen sogar noch raus.

Frühlin 2015

Der Frühling naht und damit auch wieder einmal die Hoffnung auf Nachwuchs. Den Nistkasten (immerhin stolze BHT 90 x 60 x 60 cm) haben wir wieder eingebaut. Seit einigen Wochen können wir das klassische Verhalten von Gustl und Alma wieder beobachten. Die Brutlust ist bei beiden unverkennbar. Die Zutraulichkeiten werden immer intensiver und die Nisthöhle wird immer mehr, auch untertags aufgesucht. Die Aggressivität uns gegenüber wird auch immer größer, Wir haben die Innenvoliere nun mit einer Tür gegenüber den menschlichen "Eindringlingen" verschlossen.

Dann, nach gefühlten ewigen Zeiten legte Alma 21.05.2015 um 7.35 Uhr das 1. Ei. Ihr könnt Euch nicht vorstellen wie wir uns gefreut haben. Klar. Es kann noch alles schiefgehen und die Befruchtung hat nicht geklappt und das Ei wird von Gustl vor lauter Stress aus dem Nistkasten geworfen und und und ….Aber: Alma hat das 1. Ei gelegt…So viel ist mal sicher

Wir haben uns natürlich total gefreut und warten nun auf Ei Nummer 2. Ob es befruchtet wurde oder nicht, konnten wir nicht richtig erkennen. Von der Zeit her, also kurz vor Eiablage könnte es geklappt haben. Meistens ist aber das 1. Ei nicht befruchtet.

Nach ein paar Tagen folgen dann Ei Nummer 2 und sogar Ei Nummer 3. Jetzt war dann brüten angesagt. 28 Tage Dauerbebrütung.

Und dann? Tja, leider alles "Blindgänger". Kein Ei war befruchtet und so haben wir dann nach 1 weiteren Woche, also nach Bruttag 35 die Eier rausgenommen. Geht natürlich nur wenn die beiden in der Außenvoliere sind. Klappe nach außen schließen – Ohropax in die Ohren um den gefühlten 120 Dezibel aus dem Weg zu gehen, die Eier schnell rausnehmen und wieder die Innenvoliere verlassen.

Danach ist bei den beiden natürlich die Stimmung "bestens". Das Holzgranulat in der Nisthöhle wird mehrmals umgepflügt um dann festzustellen, dass die Eier fehlen. Nach ca. 1 Woche ist bei Alma wieder so ein komischer Gang festzustellen. Wenn wir das beobachten dauerts in der Regel noch 1 bis 2 Tage bis sie wieder komplett in der Nisthöhle verschwunden ist. Danach hat sie dann wieder insgesamt 3 Eier gelegt.

Nach 27 Tagen Brut war es dann endlich soweit. Zwei Eier waren befruchtet.

Gerti heißt unser Neuzugang

Am 12.08.2015 war der Schlupf von Gerti. Ei Nummer 2 und 3 des 2. Geleges wurden weiter umsorgt und bebrütet. Einige Tage später, am 17.08 schlüpfte das 2. Küken. Leider hat es nur 1 Woche überlebt. Woran hat es gelegen? Es waren wohl mehrere Faktoren die eine Rolle spielten. Die Fütterung des Kükens war in den ersten beiden Tagen recht gut. Danach hat sich Gerti, nicht zuletzt auch aufgrund des deutlich höheren Gewichts vorgedrängelt und das 2. Küken hatte somit nahezu keine Chance. Gustl, der sich als hervorragender und fürsorglicher Vater entwickelt hatte, hatte zwar alles versucht aber leider ohne Erfolg. Am 22.08 ist das 2. Küken gestorben. Was noch dazu kam. Wir haben das tote Küken nie mehr wieder gefunden.

Nun blieb noch Gerti übrig. Und das kleine Küken hatte jetzt beide Elternteile für sich allein. Das konnte man sehen. Gerti entwickelte sich prächtig, nahm ständig zu und wurde von beiden Elternteilen gleichermaßen gefüttert, und das ständig. Anfänglich verließ Alma die Nisthöhle und wir befürchteten, dass Gerti zu wenig Wärme abbekommen würde. Der Mensch halt. Alma wusste aber genau wieviel Wärme der kleine Vogel braucht. Man macht sich halt Sorgen um das kleine zerbrechliche Küken. Aber die jungen Eltern waren die eigentlich große Überraschung. Was da so alles in den Genen verankert ist - Unglaublich. Beide, Alma und Gustl wussten instinktiv genau was zu tun war.

Nun wuchsen die ersten kleinen Federchen. Die Augen öffneten sich so langsam. Und das Gewicht? Die eigentlich größte Überraschung. Hier mal die Daten:

1. Tag nach Schlupf: 36 Gramm

17. Tag nach Schlupf: 449 Gramm

27. Tag nach Schlupf: 780 Gramm

38. Tag nach Schlupf: 1.072 Gramm

47. Tag nach Schlupf: 1.204 Gramm

61. Tag nach Schlupf: Das Spitzengewicht von 1.278 Gramm.

Nun konnte nichts mehr schiefgehen. Gerti nahm aber auch wieder ab was ganz normal ist und aktuell hat sie so um die 1.000 Gramm. Dann war der große Tag gekommen und sie verließ die Nisthöhle in der sie ja nun einige Monate war. Anfänglich nur mit einer Kralle, dann mit beiden Krallen saß sie in dem Eingangsloch. Dann aber hat sie die Neugier übermannt und sie kam heraus. Was für ein schöner Moment. Sehr aufregend für uns aber natürlich auch für Alma und Gustl.

Die ersten drei Wochen stürzte Gerti des Öfteren mal ab. War aber OK - ist nix passiert. Mittlerweile ist die tierärztliche Untersuchung gelaufen und es ist alles in Ordnung. Sie wurde komplett untersucht inkl. Laparoskopie. Alle Proben wurden ins Labor geschickt und das Ergebnis war ohne negativen Befund. Gerti ist pumperl gsund. Jetzt fehlen noch die CITES Bescheinigung und die Vermarktungserlaubnis. Die bekommen wir in den nächsten Tagen und dann heißt es leider Abschied nehmen. Etwas früh aber es hilft nix. Alma und Gustl nähern sich wieder sehr schnell und intensiv an. Die Planung der neuen Nisthöhle ist abgeschlossen und in den nächsten 2-3 Wochen bekommen sie wieder eine neue Nisthöhle. Die alte Höhle war leider nicht mehr zu "retten" :-)

Gerti wird uns also verlassen. Das wird ein trauriger Tag werden, soviel ist mal sicher. Aber es dauert noch eine Weile und solange sind Alma, Gustl und Gerti ein Herz und eine Seele. Es kam nun der Tag der Tage. Begleitet mit viel Geschrei und Aufregung nahmen wir Gerti nun aus der Voliere und von den Eltern. Das war schon traurig. Wie die Eltern wohl in den nächsten Stunden und Tagen reagieren? Nun ja. Traurig waren sie schon ne Weile – die Eltern aber nach 3 Tagen haben sie das scheinbar wohl so akzeptiert und gingen zur Tagesordnung über. Dann bauten wir die Nisthöhle aus – zur Sanierung und Renovierung. Ca. 70 % der Bauteile konnten wir wegwerfen. Den Rest konnten wir wiederverwenden und bauten die neue Nisthöhle um sie dann im Januar/Februar des nächsten Jahres wieder in die Innenvoliere zu platzieren.

Warum hat es eigentlich nicht die Jahre davor mit dem Nachwuchs geklappt?

Tja. Es gab wohl mehrere Gründe. Einer davon war ein bauliches Problem. Das Licht. In der Mitte der Voliere unter der Decke hatten wir die Arcadia Bird Lamps angebracht. Scheinbar schien das Licht so ungünstig in die Nisthöhle, dass sich Alma und Gustl in der Nisthöhle nicht wohl fühlten.

Ich hab dann ein Brett angeschraubt und das Licht somit Richtung Nisthöhle abgeschattet. War ein Grund aber sicher nicht der alleinige Grund.

...und dann kam Sissi zu einer "unguten" Zeit

Unser Umzug stand an. Wir hatten uns noch mal für eine andere Bleibe entschieden. Mit allem was dazugehört und auch für unsere beiden Vögel ging die ganze Vorbereitung nicht spurlos vorüber.

Ein Jahr später waren Gustl und Alma wieder erfolgreich. Sissi erblickte im August 2016 das Licht der Welt. Farblich eher die Mama. Sissi wurde von Gustl schwer und dauerhaft gerupft und das sollte auch beim Nachwuchs grundsätzlich so bleiben. Warum gerade die Neuzugänge gerupft werden ist nicht erwiesen. Stress beim Altvogel kann eine der Gründe sein.

Viel Zeit blieb uns und den beiden Elternvögeln nicht um sich an Sissi zu erfreuen und ihr alles das was notwendig war beizubringen. Wie gesagt: Umzug ins Berchtesgadener Land. Nach 2 Monaten Hausunterbringung war Sissi fast wieder voll befiedert. Sissi holten wir nach ca. 5 Monaten von den Altvögeln ins Haus. Eigentlich wollten wir sie noch länger bei den Altvögeln lassen aber unser Umzugstermin rückte immer näher.

Sissi wurde dann wieder nach Bochum transportiert und auch nach einiger Zeit in gute Hände abgegeben.

Dann folgte unser Umzug und, schweren Herzens der Abriss unserer Voliere. Tja, so ist das bei Mietsachen. Alles wieder in den Urzustand zurückversetzen. Ein trauriger Akt. Wirklich.

Im April 2017 stand dann unser Umzug an. Gott sei Dank, und das war auch die erste Frage an den zukünftigen Vermieter, konnten wir wieder eine Voliere bauen. Sie sollte größer und noch schöner werden als unsere erste Voliere mit mehr und größeren Fenstern und einem größeren Vorraum für unsere Utensilien.

Aber erst einmal musste gespart werden und so kamen unsere beiden erst einmal ins Haus. Alle Zimmervolieren waren zu klein. Also musste in eine größere Zimmervoliere investiert werden. 2 x 3 x 2 m war sie groß und als "Herberge" für unsere beiden Vögel gut geeignet. Allerdings, das war klar, kein Dauerzustand.

Die beiden haben den Umzug gut überstanden und sich gut eingelebt. Befeuchter und Luftreiniger sowie eine Arcadia Bird Lamp taten dann sein Übriges. Klar: Kein Ersatz für draußen aber die beiden haben die Zeit letztendlich gut überstanden.

Nachwuchs natürlich Fehlanzeige. Wir haben die Nisthöhle zwar angebracht und die wurde auch des Öfteren besucht aber ein Gelege war nicht zu erwarten. Wir leben ja auch noch im Haus :-)

Der Volierenbau

Beim zweiten Mal wird's ja bekanntlich besser. So war es auch. Wir hatten uns ziemlich viel Mühe bei der Planung gegeben. Das hat sich gelohnt. Planung ist bekanntlich alles. Mit Holzliste und nach dem Muster "Bauen nach Zahlen" gings ab dem 30.03.2019 los. Der erste Schritt, und das solltet ihr echt beachten ist der Weg zum Bauamt und nachfragen ob's genehmigungsfrei geht. Bei uns hat's geklappt, muss aber nicht immer so sein. Der sogenannte umbaute Raum ist ziemlich maßgeblich. Wenn das Genehmigungsverfahren zum Volierenbau sein muss, wird's leider echt zäh und die Zeit läuft einem schnell davon. Planung erstellen (lassen), Einreichen und dann Warten. Deshalb: Rechtzeitig von eurem Bauamt prüfen lassen, ob eine Baugenehmigung erforderlich ist. Wir haben von unserem späteren Betonbauer bzw. dem Bauunternehmer die geplante Voliere abstecken lassen damit wir überhaupt einmal die Dimensionen und die Höhen hatten.

Dann starteten wir mit den Aushubarbeiten. Achtet auf die Frostsicherheit und grabt tief genug. Ist sicher regional unterschiedlich aber das Thema solltet Ihr auf jeden Fall mit einem Fachmann/-frau vorab besprechen. Danach richtet sich ja auch die Menge des Füllmaterials. Bei uns war es spezieller Frostschutzkies. Wir gruben also so zwischen 80 cm und 1 m tief. Ist aber logischerweise regional unterschiedlich. Dann mit dem Nivelliergerät die Höhen beachten und das Ganze begradigen. Die Leerrohre für Abfluss, Frischwasser, Elektrik und Netzwerk haben wir dann noch verlegt und mit entsprechendem Gefälle versehen. Das hat schon ziemlich Zeit gekostet.

Dann folgte der Holzständerbau. Die Planung war so aufgebaut, dass jeder Balken und jede Zwischenstrebe eine Nummer bekam. Hab ich mal was in der Planung vergessen und musste ich noch einen Balken nachzeichnen, bekam der eben neben der Nummer einen Buchstaben. Anhand der genauen Maße konnte ich quasi "trocken" alles vorschneiden. Dann haben die die Seitenteile und die Vorder- und Rückseite zusammengebaut und wie ein Fertighaus aufgestellt. Ich hab so wenig Winkel wie möglich verwendet sondern versucht alles miteinander ohne Winkel zu verschrauben. Mit etwas Hirnschmalz geht das auch ohne 100 Winkel zu verwenden. Die Balken für den Boden wurden mit Betondübel (ca. 25 cm lang) mit dem Betonfundament verschraubt. Zwischen Beton und Holz kam erst ein Bitumenanstrich und dann noch eine dickere Kunststoffbahn sodass kein Wasser von unten ins Holz dringen kann. Alles miteinander verbunden und fertig war der "Rohbau".

Nachdem dann das Dach mit einer Neigung von 10°ebenfalls aufgebaut wurde, konnten wir dann zur Isolierung übergehen. Die Dachneigung ist so ein Kapitel für sich. Die 10° sind das absolute Minimum damit das Regenwasser auch vernünftig ablaufen kann.

Bei der Isolierung hab ich Styrodur verwendet. Lässt sich sehr gut verarbeiten und schneiden. ABER: Da muss man genau arbeiten. Ansonsten gibt es Spalten zwischen Isolierung und Holz. Dann nutzt die beste Isolierung nix. Alles muss dicht sein. Wenn sich doch mal ein Spalt auftut kann man Styrodur ganz dünn schneiden und in die Spalten einschieben.

Während der Rohbauphase regnete es immer wieder mal wie aus Kübeln. Wir haben den Rohbau mit einer Silo-Plane (nicht aus dem Baumarkt – die Dinger sind billig und taugen nix) der Größe 20 m x 8 m abgedeckt. Das sollte man unbedingt tun damit das Holz solange wie möglich trocken bleibt. Ansonsten verdreht und verzieht sich alles und man bekommt fast keine Fliesen oder Fermacellplatten mehr gscheit dran.

Unbedingt beachten: Das Holz sollte bei Anlieferung eine Restfeuchte von ca. 15% haben. Dann könnt ihr davon ausgehen, dass alles, auch nach dem Holzständerbau passt. Wenn ihr Holz beim Holzlieferanten bestellt unbedingt den Zusatz "Trocken und Verdrehfest" mit angeben. Euer Holzlieferant (nicht der Baumarkt) eures Vertrauens berät euch da auch. Zumindest hatte mein Holzlieferant immer ein offenes Ohr für meine Fragen bei dem "Großprojekt". Genau: Für viele Holzlieferanten ist das eher "Kleinkram". Für meinen war es das nicht. So jemanden muss man aber erst einmal finden.

Dann die richtige Herausforderung. Fliesen verlegen. Noch nie hatte ich vorher gefliest. Na ja…Das Ergebnis ist ok. Für einen Profi wahrscheinlich nicht aber die Fliesen haben den gleichen Abstand und sind gerade verlegt.

Erst mal den Außenbereich, also da wo die Außenvoliere hinkam. Ich werd bestimmt kein Fliesenleger mehr. Sehr anstrengend und kniebelastend. Hut ab vor den Handwerkern die das tagtäglich machen...

Die Türen, also die Innentür und Außentür wurden eingebaut. Die hatte ich noch beim Abriss der alten Voliere aufgehoben. Die Fenster habe ich mir beim Fensterbauer aus Holz (Lärche außen - Ideal bei Holzfenstern) anfertigen lassen. Standardglas und 2-fach verglast. Eine 3-fach Verglasung ist absolut nicht erforderlich. Erst einmal teurer und zum anderen ist der Isoliereffekt kaum noch spürbar gegenüber einer 2-fach Verglasung.

Dann kam mir der Gedanke, dass ich den Boden mit einer Ausgleichsmasse beglücken könnte. Dann geht's bestimmt beim Fliesenlegen leichter. So war es auch. Sehr gute Idee und echt zu empfehlen. Kein Schnäppchen diese Ausgleichsmasse aber danach ist alles gerade und glatt und das Fliesenlegen geht einfacher.

Dann kam der Elektriker und hat die Kabel an den zuvor ausgefrästen Styrodur- und Balkenschlitzen verlegt.

Nun standen die Vorbereitungsarbeiten für die Fliesenlegerarbeiten an. Erst einmal Gisogrund und dann 2mal Lastogum und die Ecken verkleben nicht vergessen. Das Innenteil war also jetzt quasi unsere Badewanne - alles gegen Feuchtigkeit abgedichtet.

Nun die Fliesen an die Wand und auf den Boden, Verfugen, silikonieren und die Fliesenkanten an den Fenstern noch verkleiden. Habs mit Aluschienen probiert und hält bis heute noch. Fertig.

Ach ja. Der Elektriker kam natürlich noch mal. Jetzt wurde alles angeschlossen und die Steckdosen, Thermostat, Hygrostat und die Steuerungen für Licht, Befeuchter und das Netzwerk angebracht.

So nun war quasi drinnen alles soweit fertig. Es fehlte noch das Dach. Vorbereitung ist alles und so habe ich den Dachaufbau selbst gemacht – natürlich nicht ohne den Fachmann zu fragen. Was muss ich beachten? Welche Abstände der Dachlatten, gerade für die Lärchenschindln, muss ich einhalten, und und und…

Wir haben, weil regional bei uns recht üblich, das Dach mit Lärchenschindln eingedeckt. Dank Jockey ging das natürlich sehr gut. Ich hätts nicht geschafft. 3500 Nägel später war das Dach gedeckt und die Windbrettl angebracht. Mein ganzer Stolz…Hab mir da echt viel Mühe gegeben beim Schneiden der Verzierungen.…Das Dach war also fertig und sieht sehr gut aus.

Letzte Amtshandlung: Die Außenvoliere (Edelstahlvoliere vom Volierenbau Rübenach) aufstellen.

Das klingt leicht aber ihr müsst unbedingt dran denken, dass es doch noch mal schneien kann und dann wird's mit der Dachlast extrem problematisch. Ich hab in der Mitte des immerhin 16 qm großen Daches eine Bambusstange eingesetzt. 2 Edelstahlwinkel auf den Boden verschraubt und die Bambusstange so 3-4 cm über den Boden (Kein Bodenwasser und trocken) mit etwas Druck zum Dach eingesetzt. Auf dem Dach selbst hab ich dann noch Edelstahlvierkantrohre verschraubt. Immer da wo 2 Elemente aufeinandertreffen. Die Aluprofile halten das überhaupt nicht aus und brechen ansonsten einfach durch. Alles mit Edelstahlschrauben verschraubt und fertig. Jetzt kann der Schnee kommen…

Als letzter Schritt: Die Reinigung innen und außen und die "Deko" anbringen und dem Umzug der Vögel stand nichts mehr im Weg. Und so schaut sie dann aus unsere neue Voliere:

Am 29.08.2019 war es dann endlich soweit. Nach über 2 Jahren im Haus konnten Gustl und Alma ihr neues Quartier beziehen. Und das bei herrlichem Wetter und etwas Wind. Man konnte den beiden die Freude ansehen. Wir haben die beiden ca. 2 Stunden erst in der Innenvoliere zur Orientierung gelassen. Dann ging es nach draußen. Vom ersten Tag an gingen sie bei Dämmerung allein wieder in die Innenvoliere.

Nun heißts auch Danke sagen an die Helfer. 1000 Dank für die Hilfe an:

Schorsch, Christian, Martin, Elektro-Mayer, Holzmarkt Maiermühle, Jockey, Schreinerei und Fensterbau - Andreas Bauer, Harry, meinen Vater und natürlich meine Frau Anita...

Damit ihr die jeweiligen Unterlagen einsehen könnt hab ich hier mal die Planungsansichten Ansicht A, B, C, D, E und F und die Holzliste beigefügt. Die Nummern der Holzelemente aus der Holzliste findet ihr dann in den jeweiligen Ansichten.

Was ist sonst noch verwende:

Luftreiniger: Zepter Therapy Air ION

Luftbefeuchter: Boneco

Licht: Arcadia Bird Lamp

Kameras: Axis (innen und außen) und Vivotek Bullet Cam für die Nisthöhle

Netzwerk: Powerline von devolo

Steuerung Licht: Automatikdimmer ACD-06

Die Überraschung

Die Eingewöhnungsphase von Alma und Gustl dauerte nicht lang. Ruck zuck war das alles wieder Routine und der erste Sommer wurde bei mehr Platz im Innen- und Außenteil in vollen Zügen genossen.

Erst der Herbst mit dem goldenen und warmen Oktober, dann der Winter.

Kurz nach dem Jahreswechsel sagte meine Frau zu mir, dass Alma wieder so komisch laufen würde und frug mich, ob wir nicht wieder die Nisthöhle einbauen sollten. Wie das halt so ist. Ja, können wir machen. Vielleicht am nächsten Wochenende?

Am Samstag drauf kam ich wieder auf das Thema Nisthöhle und meine Frau meinte nur, lass uns das morgen machen. Ich sagte, dass wir doch jetzt Zeit hätten und die eben einbauen könnten. Gut. Gesagt, getan.

Keine 2 Stunden später gegen 20 Uhr legte Alma tatsächlich das 1. Ei. Die Nisthöhle war grad mal seit 2 Stunden in der Innenvoliere. Es folgte, genau, Ei Nummer 2 und Ei Nummer 3 und richtig, alle 3 Eier waren wieder unbefruchtet. Das gleiche Prozedere.

Nach 4 Wochen die Eier wieder entnommen. Alma legte wieder 3 Eier nach und eines davon war wieder befruchtet. Das scheint einfach normal bei den beiden zu sein.

Am 28.02.2020 erblickte unser Wastl das Licht der Welt. Na ja. Fast. Augen sind ja noch zu. Wir wussten anfänglich nicht ob es ein Hahn oder eine Henne ist. Heute, nach nun fast 8 Monaten erkennt man schon, dass es ein sehr stattlicher Vogel ist und für eine Henne extrem groß. Drum nehmen wir mal an, dass es Hahn ist. Drum Wastl. Die Laparoskopie wird zeigen ob wir richtig oder falsch liegen.

Und genau wie bei Sissi hat Gustl auch kein Haar, äh Feder an Wastl gelassen. Wastl war vom Kopf an bis zur Brust ohne Federn. Alle von Gustl gerupft. Selbst die kleinen Federn um die Augen herum hat Gustl gerupft. Man schaut auf den Monitor und kann nix machen. Schlimm. Nun schauts aber besser aus. Gustl rupft nicht mehr, Wastl ärgert ständig Gustl, läuft ihm hinterher, beißt ab und zu in die Schwanzfeder von Gustl und "rächt" sich so für die ganze Federupferei als Wastl sich noch nicht wehren konnte. Und die kahlen Stellen wachsen nun allmählich alle zu.

Wir werden Wastl noch eine Weile behalten und erst Anfang nächsten Jahres abgeben. Der Tierarzt muss noch kommen um alle erforderlichen Untersuchungen zu machen und den Mikrochip einsetzen.

Die drei sind nun, in den letzten Tagen immer wieder draußen. Auch bei Regen, Wind und sogar Sturm (Föhnsturm mit fast 100 km/h) und auch bei 7°C. In Fischbachau war es halt einfacher. Wir wohnten im Wald im Außenbereich. Da konnten wir über Monate die Klappe zwischen Innen- und Außenvoliere einfach offenlassen und die Vögel konnten nach Lust und Laune rein und raus. Direkte Nachbarn hatten wir damals keine. Das ist nun anders. Damit es da keinen Stress gibt wegen dem Geschrei der Vögel lassen wir die drei immer "manuell" raus und abends machen wir die Klappe wieder zu damit es nicht morgens um 6 Uhr ggf. schon zu den ersten "Ruhestörungen" kommt. Da muss man immer aufpassen und auch Rücksicht nehmen. Sind ja nicht alle Arageschreiresistent. Wir haben zwar tolerante Nachbarn aber auch da kann auch mal bei Zeiten der Geduldsfaden reissen wenn die drei loslegen.

Vom goldenen Oktober wie in den vergangenen Jahren sind wir heuer weit entfernt. Für die nächste Woche ist der erste Frost angekündigt. Wir werden jetzt die Innenvoliere noch "verschönern" und wieder etwas umbauen. Sie bekommen wieder eine neue Leiter – die alte Leiter ist absolut hin – und neues Spielzeug werden wir reinhängen damit sie die Zeit in der Innenvoliere mit viel Beschäftigung verbringen können.

Aus Wastl wurde Kathi

Nachdem der Oktober wettertechnisch nicht so optimal verlaufen ist, hofften wir doch noch auf ein paar schöne Tage im November. Auch gern mit „Föhn“-Unterstützung. Die gab es auch. Bis fast Ende November gab es immer wieder Tage wo wir die 3 nach außen „schicken“ konnten. Wastl entwickelte sich dabei prächtig aber auch recht aufmüpfig den Eltern gegenüber. Besonders Gustl muss aktuell drunter „leiden“. Na ja – ist wohl die „Rache“ wegen des Rupfens.

Nun war unser Tierarzt endlich bei uns. Alles tip top am Vogel und im Vogel. Laparoskopie sei Dank. Allerdings ist jetzt aus Wastl die Kathi geworden. Zugegeben: Eine recht stattliche Kathi. 1082 g schwer. Wir haben (wieder einmal) eine Henne.

Übrigens: Nicht alle Tierärzte bieten das an, aber wenn es möglich ist, dann soll der Tierarzt zu Euch kommen. Hausbesuch quasi. Die Vögel sind viel früher viel entspannter. Von dem kleinen „Ausflug“ ist nach 24 Stunden, spätestens 48 Stunden bei den Vögeln nichts mehr zu spüren.

Und was passiert jetzt mit Kathi?

Zwei Tage nach dem Tierarztbesuch war Kathi auch schon verkauft. Wie ihr ja wisst wollen wir eigentlich für den Vogel nichts haben. Lediglich die Ankaufsuntersuchung soll bezahlt werden. Warum machen wir das? Es ist jetzt der dritte Jungvogel der nach Bochum zur Frau Mundt geht. Wir wissen, dass er über sie auch ein gutes Zuhause bekommt. Nix Wohnzimmer und auch nicht alleine. Das ist uns eben wichtig und drum verzichten wir lieber auf das Geld, wissen aber, dass es unseren drei Vögeln (Gerti, Sissi und jetzt Kathi) die wir hatten sehr gut geht.

Jetzt bau ich noch eine Transportbox und am 19.01.2021 geht Kathi auf Reisen nach Bochum…

Vorher mach ich aber noch einen Haufen Fotos und Videos und stell die hier auf die Homepage.

Euch alles Gute, eine besinnliche Adventszeit, ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes 2021 wünsch ich Euch…Bis bald.

 

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